13.2.09

... trotz der Finanzkrise

Ja, sie trifft auch meine Wenigkeit, die Krise. Gegenwärtig konkretisiert sie sich in Form einer nicht enden wollenden Arbeitssuche, was die budgetäre Situation auch nicht allzu positiv beeinflusst.

Ist es nun Optimismus, Leichtsinn, Schicksalsgläubigkeit, Selbstvertrauen oder schlichtweg eine Extraportion Wahnsinn, in Zeiten wie diesen Anschaffungen zu tätigen, die vom Umfeld als "nicht zwingend nötig" oder aber "purer Luxus" bezeichnet werden? Die Rede ist vom iPhone 3G 8GB, einem Gerät, das mir verspricht, Lösungen für unzählige Herausforderungen des täglichen Lebens zu bieten. Wer mich kennt, weiß, dass mein Orientierungssinn und mein Zeitmanagement keineswegs zu meinen größten Vorzügen gehören; wie fein wäre es da, mit Google Maps und Google Calendar immer und überall einen privatwirtschaftlichen Begleiter zu haben, der mir werbefinanziert zur Seite steht.

Ja, die Anschaffung des iPhones geht mit einer 24-Monats-Bindung an ein mir bislang gar nicht so sympathisches deutsches Telekommunikationsunternehmen, mit dem ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht habe, einher. Vorteilhaft ist für mich, dass ich auch grenzüberschreitend alle Menschen, die mir lieb sind, zum Pauschaltarif kontaktieren können werde und dafür in den nächsten 6 Monaten bis auf mein Datenpaket keine Entgeltleistung erbringen muss. Danach wird es natürlich teuer.

Nun stelle ich mich quasi vor die Aufgabe, innerhalb dieser 6 Monate - trotz der Finanzkrise - ein stabiles langfristiges Dienstverhältnis zu finden, dessen budgetäre Früchte nicht nur den Broterwerb, die Mobilität und das Obdach, sondern auch - nebst einem wünschenswerten Überbleibsel für Hobbies und Sparbuch - diesen neu angeschafften "puren Luxus" zu erhalten vermögen.

Ja, ich schätze es auch, mit dem iPhone einen MP3-Player, ein mobiles Aufnahmegerät, ein praktisches Terminal zum Lesen von E-Mails, etc. in Wohnzimmer, Küche, etc. zu besitzen, und nicht zuletzt ist es auch ein Mobiltelefon mit beträchtlich besserer Sprachqualität als mein gegenwärtiges. Die Vorfreude auf die Zustellung ist jedenfalls groß.

1.2.09

Was man alles tierisch vermisst ...

Nun ist es passiert. Wie bereits im Vorjahr habe ich auch dieses Jahr wieder beschlossen, im Vebruar keine tierischen Erzeugnisse zu verspeisen. Insgesamt ist dies nun bereits das dritte Mal, dass ich einen veganen Monat einlege, und es wird immer einfacher.

Die häufigste Frage, mit der man sich als sich vegan ernährender Mensch konfrontiert sieht, ist die nach dem warum. Im Zwiegespräch fällt diese Antwort oft sehr lang aus. Die gegenwärtige Kommunikationssituation bietet jedoch eine sehr einfache und elegante Lösung: Auf www.vegan.at werden die Hauptgründe unter "Warum vegan?" sehr anschaulich dargelegt.

Die schwierigste Frage zu meiner konkreten Situation ist dann meist schon wesentlich schwieriger zu beantworten: warum Teilzeit-Veganer? Warum nur 2 Monate im Jahr? Tatsächlich würde ich mich sehr gerne dauerhaft vegan ernähren, und es liegt in der Tat nur an meiner persönlichen Schwäche für Butter, Gouda, Schimmelkäse, etc. dass ich es nicht schaffe. Die Überlegung hinter den beiden Monaten (Vebruar und NoVember) ist also die, es ständig wieder zu probieren. Wie zuvor bereits erwähnt, wird es immer einfacher, und ich Chance, am 1. März irgendwann einmal keine Quattro Formaggi zu verdrücken, steigt. Ja, ich lebe hier mit einem skurrilen Kompromiss; ich denke aber, dass es besser ist, sich zumindest zeitweilig in Selbstdisziplin zu üben, als sich ununterbrochen das eigene Gewissen schön zu reden. Der Verzicht erscheint zwar zunächst immens, aber es gibt auch für Veganer(innen) noch ein unerschöpfliches Angebot an delikaten Speisen. Ich empfehle zu diesem Zweck das neu gegründete VViki! Es wächst noch!

Die einfachste Frage ist dann immer die, was man denn dann alles überhaupt noch essen dürfe. Im Grunde ist alles erlaubt, das nicht tierischen Ursprungs ist, also Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Pilze, mikrobiell hergestellte bzw. fermentierte Nahrung, Mineralien, usw. Man verzichtet eigentlich nur auf alle Milchprodukte, auf Eier und mit Eiern hergestellte Nahrung, auf Honig und natürlich auf Gelatine, Koschenille und dergleichen.

Das wichtigste ist und bleibt aber der Seitan, der mannigfaltige Möglichkeiten an veganen Speisezubereitungen erst ermöglicht.